Unsere Argumente für Stolpersteine

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1. Stolpersteine zeigen, wo ehemalige Bürger bis zu ihrer Flucht, Vertreibung oder Deportation wohnten. Weil auch in vielen anderen Kommunen Stolpersteine verlegt sind, ergibt sich ein breites Netz einer solidarischen Erinnerungskultur mit Wiedererkennungswert.

2. Weil Stolpersteine dezentral über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, wird besonders deutlich, dass die auf ihnen genannten jüdischen Menschen „als Nachbarn mitten unter uns“ gelebt haben.

3. Name, Geburts- und Todesdaten und Angaben über das persönliche Schicksal auf den Stolpersteinen helfen, den betreff enden Menschen als Individuum zu zeigen. Für Stadtrundgänge ergeben sich konkrete Stationen, an denen über die soziale Verflechtung dieser Menschen in die Groß-Gerauer Gesellschaft erzählt werden kann.

4. Anders als Grabsteine verorten Stolpersteine den einzelnen Menschen an seiner authentischen Wohn-, Lebens- und Arbeitsstätte. Unter Umständen werden Familien wieder vor ihren ehemaligen Wohnstätten zusammengeführt.

5. Anders als eine Namenstafel am Platz der ehemaligen Synagoge, berücksichtigen Stolpersteine die Tatsache, dass nicht jeder jüdische Bürger eine Beziehung zur Synagogengemeinde hatte.

6. Weil Stolpersteine im öffentlichen Raum verlegt werden, ist eine Zustimmung des Hauseigentümers wünschenswert, aber nicht erforderlich.

7. Die Übernahme einer persönlichen Patenschaft für einen Stolperstein unterstreicht die individuelle Einzigartigkeit und finanziert gleichzeitig die Aktion. Auch nach einer Stolpersteinverlegung sind z. B. Pflegepatenschaften denkbar, bei denen auf die Unversehrtheit der Messingplättchen geachtet wird.

8. Zu jedem verlegten Stolperstein können individuelle Details über den Betroffen (Familie, Beruf, Schicksal u.a.m.) unter www.erinnerung.org abgerufen werden.

9. Stolpersteine konfrontieren Passanten im Alltag auf Schritt und Tritt mit der Erinnerung an verlorene Mitbürger, anders als ein zentraler Gedenkort, um den man einen großen Bogen machen kann.

10. Anders als eine zentrale Gedenktafel können Stolpersteine nach und nach ergänzt werden, falls im Nachhinein weitere Personen identifiziert werden.

Zusätzliche Informationen, Aktionen oder Veröffentlichungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sind möglich und sinnvoll.

Evangelisches Dekanat Groß-Gerau und
Förderverein jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau

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